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Walpurgisnacht

Am Abend der Walpurgisnacht (30. April) ist es in der Oberlausitz Brauch, ein großes Feuer zu entfachen, das weithin sichtbar ist. Jugendliche errichten den sogenannten "Hexenhaufen" aus trockenem Holz an einer geeigneten Stelle, meist auf einer Anhöhe, und bewachen ihn, um ein vorzeitiges Abrennen durch die Jugend aus Nachbarorten zu verhindern. In vielen Dörfern wird vor dem Hexenbrennen auch ein Maibaum aufgestellt. In der Niederlausitz sind stattdessen Osterfeuer bekannt, während Pfingst- und Johannisfeuer in Vergessenheit geraten sind. Die Tendenz besteht darin, sich auf ein Jahresfeuer zu beschränken.

 

Früher tanzte man zu Walpurgis mit brennenden Besen oder Strohwischen, um das Vieh vor Verhexung zu schützen. Um Unheil in der Walpurgisnacht zu verhindern, mussten abends alle Kühe gemolken, abgefüttert und alle Türen verriegelt sein. Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Hexenbrennen zu einer geselligen Veranstaltung. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts deuteten sorbische Vereine die Holzhaufen zu Scheiterhaufen von "Hexen" um, die in Gestalt von Puppen in einer "Hexenrede" angeklagt und dem Flammentod übergeben wurden. Das Hexenbrennen sollte symbolisch Krankheit, Misswirtschaft und alles Unheil überwinden, damit der Frühling mit Freude und neuem Leben einziehen konnte. In der NS-Zeit wurden Walpurgisfeuer zu ideologisch aufgeladenen Maifeuern. Während der DDR-Zeit sollten die Hexenfeuer zu Friedensfeuern uminterpretiert werden, was sich jedoch nicht durchsetzte.

Die Walpurgisnacht, die Nacht vom 30. April zum 1. Mai,  ist vor allem bekannt als eine Nacht der Hexen, Dämonen und Geister. Es wird angenommen, dass in dieser Nacht die Grenzen zwischen der Welt der Lebenden und der Toten besonders dünn sind und dass es daher zu unheimlichen Begegnungen kommen kann. In einigen Regionen wird die Walpurgisnacht mit dem Tanz in den Mai oder anderen Frühlingsfesten verbunden, während in anderen Gegenden spezielle Rituale und Bräuche stattfinden, um die Geister abzuwehren oder zu beschwören.

 

Die Walpurgisnacht hat ihren Namen von der Heiligen Walpurga, die im 8. Jahrhundert lebte und als Schutzpatronin gegen Hexen und Dämonen verehrt wurde. Sankt Walburga (auch Walpurga oder Walburgis) war eine angelsächsische Äbtissin, die im 8. Jahrhundert lebte. Sie wurde als Tochter des westsächsischen Königs Richard geboren und verbrachte ihre Jugend im Kloster Wimborne in Dorset, England. Zusammen mit ihren Brüdern, den späteren Heiligen Willibald und Winibald, reiste sie auf Einladung des hl. Bonifatius im Jahr 748 nach Germanien, um dort als Missionarin tätig zu werden.

In Deutschland wurde Walburga zur Äbtissin des Klosters Heidenheim in Bayern ernannt, wo sie bis zu ihrem Tod im Jahr 779 lebte. Sie war bekannt für ihre Heilkräfte und ihr asketisches Leben sowie für ihre Förderung von Bildung und Kultur. Nach ihrem Tod wurde sie in der Klosterkirche beigesetzt, die später zu einem bedeutenden Wallfahrtsort wurde.

Walburga wurde im Mittelalter als Schutzpatronin gegen Pest, Tollwut und Hexerei verehrt. In vielen Regionen Europas wurden Kirchen und Kapellen zu ihren Ehren errichtet, darunter die berühmte Walburgiskirche in Eichstätt, Deutschland. Ihr Gedenktag wird am 1. Mai begangen und fällt damit auf den Tag nach der Walpurgisnacht. Heute wird Walburga noch immer als Schutzpatronin gegen Krankheiten und als Fürsprecherin für Frauen und Kinder angesehen.

 

In vielen Kulturen wird die Walpurgisnacht als eine Art Karneval gefeiert, bei dem Menschen in Kostümen durch die Straßen ziehen und feiern. Die traditionellen Bräuche und Rituale variieren jedoch je nach Region und können von Feuerwerk und Musik bis hin zu Beschwörungsformeln und Hexentänzen reichen.


Heute wird das Hexenbrennen in der Oberlausitz, wohl auch wegen der wegen der faszinierenden Wirkung des Feuers, als Volksfest gefeiert, bei dem die Traditionen und Bräuche der Region in den Mittelpunkt gestellt werden. Es gibt Tänze, Musik, Essen und Trinken, sowie andere Aktivitäten, die die Gemeinschaft zusammenbringen und die Kultur und Geschichte der Region feiern. Die Traditionen und Bräuche unserer Vorfahren sind ein wichtiger Teil unserer Geschichte, aber es ist wichtig, sie kritisch zu hinterfragen und zu überdenken, um sicherzustellen, dass sie im Einklang mit unseren heutigen Werten und Prinzipien stehen.

 

Veranstaltungshinweise zum Hexenfeuer werden z.B. jährlich auf der Webseite des mdr veröffentlicht.

 

 

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